Aussicht ist nicht alles
Sascha hatte eine tolle Idee zu unserem 2.Verpartnerungstag, auch Hochzeitstag genannt. Wie jedes Jahr am 2. August wollten wir einen schönen gemeinsamen Abend bei einem leckeren Abendesse verbringen. Der 2.August 2006 war bereits unser 7.Jahrestag. Denn so lange sind wir schon zusammen.
Gesagt getan, da Sascha weiß das ich gerne mal in großen Höhen sitze und dabei die Skyline einer Stadt bewundere, lud mich ein ins Osman30. Das Osman 30 befindet sich im Köln Turm im Media Park Köln in der 30.Etage. Ideal um einen schönen Blick über Köln, auf den Dom und die umliegenden Orte zu haben.
Nachdem wir endlich einen Platz in der Tiefgarage gefunden hatten, kamen wir an einer Tür im Untergeschoß an der ein entsprechendes Schild an einer Klingel zu finden war. Nach dem wir uns gemeldet hatten, kam erst einmal die Antwort man versuche uns zu öffnen. Was schon ein bisschen befremdlich war. Oben in der 30. Etage angekommen, kam man sich vor, als ob man ein Fastfood Restaurant betritt. Halt nur nicht so freundlich. Nach dem wir dem Barkeeper auf der Reservierungsliste unseren Namen zeigten, verstand er uns endlich und sagte einer Kellnerin, wo unser Platz ist. Wir hatten dabei direkt einen Tisch am Fenster. Trotz schlechtem Wetter konnte man sehr weit in das Umland von Köln hineinschauen.
Nachdem wir die Speisekarten von einer Kellnerin erhielten, kam ein Kellner und fragte nach unserem Getränkewunsch. Da es in der Speisekarte nur eine Vorspeise mit fünf Hauptgängen gab, fragten wir nach Details bei den Soßen um so den Wein abstimmen zu können. Damit hatten wir jedoch den Kellner schon gnadenlos überfordert und er konnte uns überhaupt nichts zum Essen sagen. Wir wählten somit auf gut Glück aus und schauten uns um. Als nächstes kam dann eine weitere Kellnerin und brachte uns die Vorspeise. Den Aschenbecher ließ sie galant stehen und zog wieder davon.
In Sascha brodelte es schon. Wir waren gerade mal 15 Minuten im Osman30 und hatten schon drei inkompetente und schlecht geschulte Mitarbeiter am Tisch gehabt.
Zeit nach der Vorspeise sich einfach mal umzuschauen. Ich sagte erst einmal nichts, da ich ja als Gebäudereiniger sowieso nur die schlchten Dinge sehe. 🙂 Allerdings brachte es Sascha auf den Punkt. „Guck mal, wie es hier aussieht. Die haben den Laden erst im Juni eröffnet.“ Ich fragte: „In welchem Jahr?“
Der ganze Laden wirkte schmuddelig und ungepflegt. Dafür das der Laden erst am 09.06.2006 offiziell eröffnet wurde, sah er in der Zwischenzeit schon recht ungepflegt aus. Von unserem Platz aus konnte man in den Vorraum der Küche schauen und dort waren alle Oberflächen durchweg verschmiert. Im Gästebereich sah es ähnlich aus. Staub in den Ecken wo man nur hinschaute und alle Oberflächen machten einen ungepflegten Eindruck. Da gibt es sauberere Brauhäuser in Köln.
Die Hoffnung das der Hauptgang verwöhnt, wurde nicht erfüllt. Die Hauptspeise war sehr übersichtlich um nicht zu sagen lächerlich. Lieblos angerichtet und dilettantisch serviert. Erst nach Aufforderung wurde der Aschenbecher, der zuvor von der Kellnerin mit einem Teller in die Mitte des Tisches geschoben wurde, entfernt.
Nachdem eher mittelmäßigen Hauptgang kam wieder einmal der inkompetente Kellner und fragte welchen Wunsch wir als Nachspeise hatten. Wir entschieden uns für ein Dessert und einen Espresso. Auf Nachfrage, dann zum Dessert.
Unser Wein war schon seit dem Hauptgang leer und die Flasche Wasser ebenso. Nach der zweiten Frage. „Hat es geschmeckt.“ War unser Bedürfnis nach mehr Wein gestillt. Wir warteten auf das Dessert und versuchten die Aussicht zu genießen.
Das Dessert kam regelrecht angeflogen und schon war die nächste Kellnerin schon wieder weg. Kein Espresso. Okay!
Nachdem wir das Dessert verspeist hatten, wollten wir nur noch gehen. Wir hatten die Schnauze von dem Laden, der im übrigen um 20:30 Uhr nur zu 25% besetzt war, voll.
Die nächste Kellnerin kam, räumte ab und fragte, ob wir noch einen Kaffee, Espresso oder ähnliches Wünschen. Nein danke! Den Espresso hatten wir schon zum Dessert bestellt, wir möchten gerne bezahlen. Sie zog ab. Der Kellner tauchte dann nach 10 Minuten wieder auf und entschuldigte überschwänglich. Fast schon penetrant wollte er uns einen Espresso, Grappa etc. Regelrecht aufdrängen.
Sascha platzte der Kragen. „Ich sage es ihnen zum letzten Mal. Ich möchte jetzt die Rechnung und nichts weiteres. Wir sind von diesem Laden hier maßlos enttäuscht. Der Service ist absolut unprofessionell. Das Menu nicht sein Geld wert und wir wollen jetzt gehen.“
Der Kellner sabbelte weiter und verzog sich dann endlich um die Rechnung zu bringen. Insgesamt 95,00 € für ein schlechtes Dreigangmenu mit einer Flasche (0,5l) Wasser und zwei Glas Wein (0,1), war alles andere als preiswert.
Nachdem wir endlich bezahlt hatten, ging es Richtung Aufzüge. Die Servicekräfte an der Bar beachteten uns nicht und wir mussten erst einmal schauen, wie man wieder nach unter kommt. Und siehe da, zum Abschluss kam tatsächlich eine freundliche Bedienung, half uns den Aufzug zu ordern und verabschiedete sich freundlich.
Schade, das diese nette Erfahrung dann erst so spät kam.
Fazit: Das Osman 30 in Köln ist alles andere als empfehlenswert. Der Service ist unstrukturiert, nur aufgesetzt freundlich und inkompetent, die Speisen unteres Niveau und das Ambiente am Rande einer Bahnhofskneipe. Aussicht ist nicht alles und es gibt bedeutend bessere Restaurants, für kleineres Geld in der Stadt.
Zum Ausklang fuhren wir dann in die Ice Bar ins Hilton. Hier wurden wir dann von den Barmännern bestens verwöhnt und konnten so ein paar leckere Cocktails schlürfen, die ihr Geld wert waren. Aber das ist eine andere Geschichte.