Gutes Google – Böses Google
Angeregt von der derzeitigen öffentlichen Diskussionen und diversen Blogbeiträgen (z.B. Timm Blog), habe ich mich heute mal wieder mit Google ganz Bewusst auseinandergesetzt.
Zugegeben, ich zähle mich zu den Google Junkies. Ich habe bei Google einen Account und nutze Google als Suchmaschine schon sehr viele Jahre, da es für mich die intelligenteste Suche ist. Ich verwende iGoogle als Startseite, Analytics für meine Webseiten, Alerts für interessante Pressethemen, Google-Maps zum Straße finden, etc.
Auf einer Seite ist es natürlich schon erschreckend, wie viele Daten da von einem Konzern gespeichert und verwertet werden. Zum anderen ist es jedoch auch bequem, informativ und unterhaltsam.
Letztens konnte ich bei einer Google-Maps Suche in USA endlich mal Street-View nutzen. Das war fantastisch. Zum einen kann man damit bei der Reiseplanung schon im Vorfeld mal reinschauen, wo man so vorbei kommt, zum anderen konnte ich Teile einer Reise, die nun schon über 14 Jahre zurückliegt, an Hand von Straßenbildern noch einmal erleben. Und damit komme ich auf den Punkt.
Innerhalb der letzten Jahre hat sich so vieles verändert, dass man sich gar nicht sicher ist, ob man das Haus oder die Straße überhaupt gesehen hat. Meines Erachtens kann man ohne ortsfeste Kameras derzeit gar nicht die Bilder auf einem aktuellen Stand halten. Das macht Google schließlich nicht.
Müssen sie auch nicht, denn dafür sorgen die Sicherheitsbehörden schon selbst. Wer z.B. mal in London war, versteht was ich meine. Laut einem Artikel der Süddeutschen Zeitung aus dem Jahre 2008, soll es in Großbritannien rund 4.500.000 Kameras geben. Und da regen sich die Deutschen über ein Auto von Google auf.
Anderes Beispiel. 2006 waren wir auf der Suche nach einem Haus. Bevor wir die Besichtigung eines Hauses vornahmen, schauten wir oft mal bei Google-Maps vorbei und die Umgebung an. Das eine oder andere Haus fiel dabei schon im Vorfeld aus unserem Raster, da uns die Lage nicht gefiel. Das Haus, das wir heute bewohnen, fand ich auf Grund der Beschreibung des Immobilienmaklers über Google-Maps, ohne dass ich die Adresse kannte. Dadurch, dass es zu der ausführlichen Beschreibung auch drei Objektfotos gab, war das Haus recht schnell zu lokalisieren.
Ich ging wie folgt vor: Rheindahlen suchen, rund um Rheindahlen nach einem Wohnviertel mit vier Grundstücken suchen, Luftbilder mit Exposé Bilder vergleichen. Erledigt.
Mit der Hilfe von Google-Maps kam für uns dieses Objekt auf jedem Fall in Frage und heute leben und wohnen wir hier drin.
Das damalige Luftbild von Google ist immer noch das Gleiche. Es ist in der Zwischenzeit mind. fünf Jahre alt. Es entspricht heute schon nicht mehr dem aktuellen Bild. Die Grundstücke haben sich in ihrem Aussehen verändert und beim Nachbarn z.B., wurde aus einer Remise eine Reithalle. Ähnlich hat sich auch das Bild der Außenansichten unserer Grundstücke verändert.
Betrachte ich mir nun die Diskussion zum Thema Street-View, kann ich nur den Kopf schütteln. Das erste Fahrzeug von Google in Köln habe ich bereits vor zwei Jahren gesichtet. Wenn Google also tatsächlich Ende 2010 mit Streetview in Deutschland an den Start geht, sind die Bilder schon über zwei Jahre alt und nicht mehr aktuell.
So wird es sich auch mit unserem Haus verhalten, abgesehen davon, dass wir nicht gerade in einem von Google favorisierten Bereich leben. Wann hier die Google-Autos durchfahren steht noch in den Sternen.
Sven wurde bereits am Sonntag und somit nach vier Tag aufgespürt. 🙂