Reykjavik – mit Tagesausflug in die Nacht

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17.07.2016 – Reykjavik hieß der Zielhafen.

Gegen 14.30 Uhr machten wir in Reykjavik im Containerhafen hinter der AIDA Luna fest. Den berühmten Ausflug Golden Circle hatten wir bewusst als direkten Tagesausflug gebucht, da Sonntags Reykjavik mit Sicherheit nicht so interessant ist.

Das was wir zusehen bekamen waren atemberaubend und sehr schön. Die Tour an sich und die Betreuung durch TUI, war alles andere als schön. Eine Gastgeberin, uns auch als Bingo Tante bekannt, der Tut Cruises, begleitete unseren Bus.

Das sie keine Ahnung von der Tour hat und quasi nur als Gast mitfuhr, erklärte sie auch gleich.

Nachdem Sie festgestellt hatte das der örtliche Guide nur Englisch sprach, fragte Sie im Bus nach Menschen die kein Englisch verstanden. Es meldeten sich 6 von 50. Sie entschied im Alleingang, dass sie alles auf deutsch erzählen würde, soweit ihr Englisch dazu ausreichen würde. Gerne könnte jemand der Gäste sich freiwillig als Dolmetscher für die Tour zur Verfügung stellen. Klar, man hat ja auch nur einen dreistelligen Betrag für den Tagesausflug bezahlt, der erst am späten Abend enden wird. Da kann man ja noch ein bisschen Dolmetschen.

Das was diese Mitarbeiterin der Tui Cruises in den nachfolgenden Stunden von sich gab, war zum Großteil nur sehr großer Mist und aus dem Zusammenhang gerissenes Halbwissen.

Bzw. wenn sie dann mal was erzählte zwischen den langen Sprachpausen, war es in der Regel einfach nur Schwachsinn. Wiederholt konnte sich auch rechts und links nicht unterscheiden. Immer wenn sie etwas von der linken Seite erklärte, sagte sie rechts. Bis zum Ende der Tour war nicht nur ich dann sichtlich genervt.

Man stelle sich einfach mal vor. Fünfzig Reisende schauen nach rechts und suchen den Geysir, der sich eigentlich auf der linken Seite befindet. Oder man sieht etwas und muss auf der Straßenkarten nach schauen wo man ist.

Wir machten es uns hinten im Bus bequem und nutzen die Europa-Flat unserer Smartphones. Mit rund acht Mitreisenden tauschten wir uns über die einzelnen Stationen aus. So konnten wir wenigstens verstehen, was wir zusehen bekamen.

Generell würde ich so einen Ausflug nie wieder an Bord eines Kreuzfahrtschiffes buchen.

Zum einen haben die Ausflugsverkäufer keine Ahnung was sie verkaufen und zum anderen kann man das Ganze viel Preiswerter vor Ort buchen. Sobald man zu dritt oder viert ist, lohnt es sich sogar einen Mietwagen in den Häfen zu mieten oder einen eigenen Guide zu buchen.

Unsere erste Station nach einer Stunde Fahrt, Thingvellir (Þingvellir).

Þingvellir [θiŋkvetlir] ist ein Ort und ein Nationalpark im Südwesten von Island, etwa 40 km östlich der isländischen Hauptstadt Reykjavík am Nordufer des Sees Þingvallavatn.

Þingvellir [θiŋkvetlir]

Þingvellir [θiŋkvetlir]

Þingvellir [θiŋkvetlir]

Þingvellir [θiŋkvetlir]

Þingvellir [θiŋkvetlir]

Þingvellir [θiŋkvetlir]

Die dreißig Minuten Aufenthalt reichten gerade mal um durch zu hetzen und schnell ein paar Bilder zu machen. Die Tektonischen Platten und das Vulkangestein auf sich wirken lassen, Fehlanzeige. Erklärungen auch Fehlanzeige. Also Reiseführer online nachlesen.

Nach einer weiteren Stunde im Bus mit schlechter Reiseführung und Dummgebabbel, kamen wir zum nächsten Highlight.

Der Strokkur (deutsch Butterfass) ist ein Geysir in Island. Er befindet sich neben dem nur noch selten ausbrechenden Großen Geysir im Heißwassertal Haukadalur auf dem Gemeindegebiet von Bláskógabyggð im Süden der Insel. Seine Ausbrüche erfolgen regelmäßig im Abstand von ca. 10 Minuten und manchmal bis zu dreimal kurz hintereinander. Die kochende Wassersäule des Strokkur erreicht eine Höhe von 25 bis 35 Meter.

Heißwassertal Haukadalur

Heißwassertal Haukadalur

Heißwassertal Haukadalur

Heißwassertal Haukadalur

Danke an Hans-Gerd für den Schnappschuss.

Danke an Hans-Gerd für den Schnappschuss.

Strokkur

Strokkur

Strokkur

Strokkur

Strokkur

Strokkur

1,5 Stunden Aufenthalt waren geplant. Darin enthalten die Zeit für ein Mittagessen das nun ein Abendessen war. Wir verzichteten auf das Abendessen und schauten uns den Geysir an. Für Fotos und bisschen spazieren gehen, brauchten wir etwas mehr als eine Stunde. Im Anschluss gab es natürlich nichts mehr zu essen für uns und es ging mit dem Bus weiter.

Langjökull ist der zweitgrößte Gletscher von Island.

Langjökull ist der zweitgrößte Gletscher von Island.

Diesmal nur etwa zwanzig Minuten Fahrt und schon kamen wir an die dritte Station an. Der Gullfoss [‘kʏtl̥ˌfɔsː] (isl. gull = „Gold“, foss = „Wasserfall“) ist ein Wasserfall des Flusses Hvítá (Ölfusá) im Haukadalur im Süden Islands.

Aus der Ferne konnte wir den Langjökull Gletscher erkennen. Gigantisch.

Gullfoss

Gullfoss

Gullfoss

Gullfoss

Gullfoss

Gullfoss

Auch hier wurden wir in dreißig Minuten durchgetrieben. Die Stimmung hielt sich dennoch recht positiv, durch die atemberaubende Landschaft, die wir sahen.

Dann ging es auch schon wieder zurück in Richtung Reykjavik. Genauer gesagt zwei Stunden Fahrt, die nur noch nervig war. Kopfhörer hatte ich vergessen, so machte ich die Augen zu und versuchte ein bisschen zu ruhen. Geweckt wurde ich nur durch sinnloses Gebabbel der Tui-Cruises-Bingo-Tante.

Gegen 22:00 Uhr waren wir dann am nächsten Ziel. Perlan (isl. die Perle) ist ein Warmwasserspeicher in Islands Hauptstadt Reykjavík. Er wurde von Ingimundur Sveinsson entworfen und 1991 eröffnet. Von hier aus wird die Stadt mit Warmwasser versorgt, dazu gehören auch die im Winter beheizten Gehwege und Straßen.

Perlan

Perlan

Perlan

Perlan

Der beste Text unserer Möchtegern Reiseleitung: „In jedem der sechs Wassertank befinden sich eintausend LITER Wasser.“ Der dezente Hinweis das dies nicht sein kann, beeindruckte sie nicht. Sie bestand auf einen Kubikmeter Wasser je Tank.

Wir schauten mal im Internet nach:

Die Warmwassertanks – fünf der sechs sind noch in Betrieb – fassen jeweils bis zu vier Millionen Liter Warmwasser mit einer Temperatur von etwa 85 °C. Durch seine erhöhte Lage auf dem Hügel Öskjuhlíð (61 m) kann Perlan alle Gebäude in Reykjavík ohne zusätzliche Pumpen mit Wasser versorgen.

Das Warmwasser für Reykjavík wird aus etwa 70 Bohrlöchern in Reykjavík, Mosfellsbær und Nesjavellir entnommen, die meist zwischen 500 m und 2000 m in die Tiefe reichen. So kann ein Großteil der Wärmeenergie direkt aus geothermaler Energie gewonnen werden.

Das Gebäude ist 25,7 m hoch. Die Glaskuppel am Dach besteht aus 1176 Fensterelementen, 942 Glühbirnen erzeugen die Illusion eines Sternenhimmels. Von außen wird das Gebäude mit 58 Scheinwerfern beleuchtet.

Reykjavik

Reykjavik

Nach 25 Minuten Besichtigung mussten wir wieder im Bus sitzen. Als nun der Bus mit einer Gemütsruhe durch die kleinen Straßen von Reykjavik fuhr und uns keiner erzählte was es in der Dämmerung zu sehen gab, erlaubte ich mir doch mal die Frage an die Tui-Cruises-Bngo- Tante zustellen, ob sie noch alle Latten am Zaun hat. Ich jetzt richtig sauer.

Nun konnte sie auf einmal eine lange Durchsagen im Bus machen. Man könne sich ja zum Ende der Fahrt bei ihr beschweren und sie würde es weiter geben. Sie versteht garnicht, dass sich ein einzelner Reisender aufregen würde, sie hätte doch alles richtig gemacht. Die Panoramafahrt wäre außerdem ein Programm Punkt.

Nee, schon klar. In der Dämmerung ohne irgendwelche Infos durch Reykjavik, ist schon super informativ.

Es beschwerten sich tatsächlich rund 50% der Reisenden zum Schluss dieser Fahrt. Als wir wieder am Schiff ankamen flüchtete der Isländische Guide regelrecht aus dem Bus. Die Bingo Tante schrieb sich die Kabinennummer der Gäste auf, die sich beschwerten. Ich gab ihr auch meinen Namen.

Wir fanden 24 Stunden später heraus, dass die Tui Tante so ziemlich gar nichts unternommen hatte. Nun beschwerten wir uns nacheinander mit weiteren Reisenden bei der Reiseleitung von TUI, über die Unfähigkeit dieser Person und dem schlechten Ausflug.

Nach weiteren 24 Stunden erhielten wir dann 20% Ermäßigung auf unsere Ausflüge. Eine Entschuldigung oder ähnliches gab es nicht.

Ehrlich gesagt, hätten wir 20% mehr bezahlt und zu viert einen Guide gebucht, wäre dieser Ausflug bestimmt schöner und spannender gewesen.

Nun mag ich keine Groll mehr hegen. Wieder etwas für das Leben gelernt. Und das was wir zu sehen bekamen, hatte uns beeindruckt. Island ist einfach schön.