Krank zum Ende der Kreuzfahrt
19.07.2016 Nun hatten wir einen Seetag vor uns, auf dem Weg nach Torshavn. Am Morgen ging es mir gar nicht gut und ich harte starke Schmerzen. So probierte ich das Bord Hospital aus. Eine Stunde später und 200,00 € ärmer wußte ich zumindest was es sein könnte. Der dreifache Betrag, zu einem Arztbesuch in Deutschland, ließ einen zweimal überlegen, ob man zum Arzt geht. Jedoch war es richtig und angebracht.
Wir ließen den Tag an Bord locker angehen und entspannten uns einfach. Bevor wir uns Abends mit unserer Reisebekanntschaft zum Abendessen trafen entschied ich mich im Bord Hospital bescheid zusagen, dass ich gerne in Torshavn ein Facharzt konsultieren möchte.
So ging ein recht schmerzhafter Tag für mich zu Ende.
20.07.2016 Ankunft in Torshaven
Pünktlich um 07:30 Uhr hatten wir in Torshavn festgemacht. Es war draußen feucht, neblig und diesig.
Als wir vom Frühstück kamen, erhielten wir einen Anruf in der Kabine, dass mein Transfer zum Krankenhaus in Kürze stattfindet.
Mit meinem Wunsch nach einen Facharzt wurde auf der “Mein Schiff 4” eine Routine losgetreten, die nahezu reibungslos funktionierte. Anstelle eines Taxis wurde ich mit einem Krankenwagen an der Pier abgeholt und ins Krankenhaus gefahren.
Im Krankenhaus angekommen wurde ich in der Notaufnahme aufgenommen und behandelt.
Als erster ausländischer Patienten für den jungen Arzt im Praktikum, sorgte ich schon bisschen für Aufsehen. Der Facharzt hätte mich am liebsten Stationär aufgenommen, sah jedoch keine medizinische Notwendigkeit mich nach Hause fliegen zu lassen. So verließ ich nach vier Stunden die Notaufnahme und holte mir meine Medikamente in der Apotheke ab, mit denen ich den Rest unserer Reise überstehen wollte.
Wir machten noch eine kleinen Rundgang durch Torshavn, gingen einen Kaffee trinken und ließen den verregneten und nebligen Tag auf den Färöern ausklingen. Torshavn und die Färöern sind recht klein sowie überschaubar. Das Wetter feucht und nass.
Gerüchten zum Trotz wurden wir weder mit Walfängern konfrontiert, noch wurden wir bei der Einreise nach Walsichtungen gefragt und der gesamte Ort machte alles andere einen Eindruck, eine meuchelnden Walmörderbande zu sein.
Hier kann ich jedem Kritiker nur empfehlen, schaut euch erst einmal die Deutsche und Europäische Tierhaltung, Schlachthöfe und Zerlegebetriebe an, bevor ihr mit dem Finger auf ein kleines Land, mit gerade mal rund 50.000 Einwohner, zeigt.
Am späten Nachmittag legten wir ab und ein weiterer Seetag brachte uns nach Skagen (Dänemark) und der Heimat näher.
Trotz Schmerzen und Unwohlsein, genoß ich den Tag und das leckere Essen. Mein Appetit war zum Glück ungebremst.
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