Ein gigantischer Tag im Norden
Tag 6 in Island. Es sah ein bisschen stark bewölkt aus und wir hatten uns vorgenommen, Ziele unserer Bustour von 2016 intensiver anzuschauen. Die erste geplante Tour war 331 km bzw. rund fünf Stunden lang. Beim Prüfen der Straßenverhältnisse stellt wir jedoch fest das man nur bis Dettifoss kam. Weiter in den Norden ging es wegen den Wetter- und Straßenverhältnisse nicht mehr weiter. So war unsere geplante Strecke nur noch 314 km lang.
Gegen 11:00 Uhr waren wir bei unserem ersten Wasserfall des Tages. Der Goðafoss Waterfall, den wir schon kannten. Hier hatte sich schon einiges geändert, seit unserm letzten Besuch. Sichere Wege für uns Touristen. Nicht schön, jedoch sicherer.
Das Wetter war nicht so prickelnd und wir düsten bald wieder weiter.
Kurzer Halt am Myvatn und anschließend ein ausgedehnter Spaziergang in Höfði. Die Lavahalbinsel Höfði ist privates Gelände, was man jedoch betreten darf. Man fährt fast dran vorbei, denn die ganze Landschaft am Myvaten ist einfach sehr schön. Man hat das Gefühl bei einem Spaziergang (je nach Weg, ca. 30-60 min) mitten im Wald zu stehen. Vom höchsten Punkt aus hat man einen tollen Überblick über den See und an der Südseite sind schöne Lavaformationen im Wasser zu sehen.
Wir hatten nach unserer letzten Reise nur kurz etwas dazu gelesen und wollten es diesmal in echt sehen. Der Zwischenstop hatte sich auf jedem Fall gelohnt. Wir hatten das Glück und trafen kaum eine Menschenseele. Ein herrlich, ruhiger und friedlicher Ort.
Nächste Halt Dimmuborgir. Bei unserem ersten Besuch 2016 wurden wir recht zügig durch getrieben. Diesmal hatten wir Zeit, jedoch war das Wetter nicht so einladend. Teilweise regnete es und es wehte ein sehr frischer Wind.
Wir schauten uns einiges intensiver an und machten Fotos.
Dann ging es auch schon weiter.
Die Grjótagjá (dt.: „Felsspalte“) ist eine Höhle mit kleinem See. Die Höhle wurde in der 2013 erschienenen dritten Staffel der Fernsehserie “Game of Thrones” als Drehort für die Liebesszene zwischen Jon Schnee und Ygritte verwendet. Wir waren lieb und machten keine Szene, sondern verweilte kurz in der feucht warmen Umgebung.
Die Höhle ist in Privatbesitz und baden ist in der Zwischenzeit verboten. Eng, dunkel und gemütlich warm war es. Die Fotos gelangen. Die Felsspalten sind echt spannend. Es sieht von außen anders aus, als man es von innen erwartet. Oder andersrum.
Schon ging es auch weiter. Der Námafjall (Bergwerksberg) (482 m) ist ein Bergrücken in Island im Mývatn-Gebiet. Es handelt sich hierbei um einen aktiven Vulkan, der zum Vulkansystem der Krafla gehört.
Die Geothermalquellen, Hveraröndor Hverir, sind schon spannend und man hat den schwefligen Geruch in der Nase.
Sascha hatte ich als weiteres Ziel Viti notiert. Víti ist ein vulkanischer See, genauer gesagt ein Maar, am isländischen Zentralvulkan Krafla. Er entstand 1724 bei einer Dampfexplosion zu Beginn einer ca. fünfjährigen Ausbruchsserie die man Mývatnfeuer nennt und die bis 1729 andauerte. Auf dem Rückweg machten wir an einer Dusche halt und machten unsere Schuhe sauber. Was es in Island nicht alles gibt. Warme Dusche am Wegesrand.
Okay, die Dusche ist für etwas anders. Man könnte rein theoretisch in einen nahegelegen Thermalbach baden gehen. Und bevor man in der Natur badet, duscht man sich ab. Dafür ist die Dusche. Uns war es bisschen zu matschig und frisch, um zu duschen und zu baden. Das Wasser ist immer warm und scheint aus einer unerschöpflichen Quelle zu kommen.
Nachdem wir schlag auf schlag echte Highlights zu sehen bekommen hatten, sollte es gemütlich nach Selfoss und Dettifoss gehen. Wir hörten nicht auf Tante Google, sondern folgte der Beschilderung, da dieser Weg um einiges kürzer sein sollte. So war es auch, denn die längere Strecke war am Ende gesperrt.
Wir parkten unser Auto am Ziel und liefen erst einmal zum Selfoss. Der Himmel riss auf und wir hatten bestes Wetter und Licht.
Am Dettifoss wurden wir dann auch noch mit Regenbögen belohnt. Der Spaziergang war zwar etwas länger, jedoch sind die beiden Wasserfälle einfach genial.
Bei einem fantastischen Sonnenuntergang ging es wieder Richtung Ferienhaus und wir machten noch einmal einen kurzen Stopp am Goðafoss. Die Sonne verschwand langsam und wir hatten Hunger.
Sichtlich überwältigt von unseren Erlebnissen des Tages, machten wir uns ein leckeres Abendessen und ließen Wasser in den Hot Tub. Laut Aurora App Vorhersage, gab es auch noch gute Chancen für ein paar Polarlichter.
Bevor wir in den Hot Tub springen konnten, ging um kurz nach 22:00 Uhr das Spektakel los. Nicht der allerbeste Standort, jedoch fantastische Farben und Bilder am Himmel.
Über zwei Stunden fotografierten wir. Sascha probierte es auch und er machte auch einige schöne Schüsse.
Um kurz vor zwölf setzten wir uns in den Hot Tub. Mit dem Fernauslöser in der einen und der Dose Bier in der anderen Hand gab es noch einige weitere Fotos.
Ein gigantisches Erlebnis. Mit klarem Blick und Verstand versank ich selbst in eine innere Ruhe, die ich so noch nicht erlebt hatte. Das war mehr als tiefenentspannt, es war einfach unbeschreiblich, schön, ruhig und friedlich. Gegen zwei Uhr fielen wir dann nach unserem Bad einfach nur noch ins Bett.
Unsere Tagesziele:
Unsere Bilder des Tages: