Auf dem höchsten Pass der Schweiz
Tag 6 und mit Schnitzel ging es wieder hoch hinaus
Am sechsten Tag verwirrte ich unseren Schnitzel. Ich wollte den Sonnenaufgang in den Bergen erleben. Sascha wollte das auch, allerdings ruhte er sich lieber noch ein bisschen aus. Es war noch Dunkel, als ich das erste Mal aus dem Fenster schaute. Kaum eine Wolke am Himmel und keine Nebel. Super.
Kurz einen Kaffee, Kamera Rucksack und eine warme Jacke. Schnitzel schaute mich fragend an und ich schaute antwortend zurück. Langsam aufstehen, Strecken und herabschauender Hund, dann kurz schütteln. Okay, Hund kommt mit.
Wir fuhren nach Gasenried und parkten in der ersten Morgendämmerung. Wir liefen bis zum Ortsende, das so bei 1.659 m.ü.M. liegen müsste. Dort stiegen wir noch ein wenig weiter die Alm hoch hinauf.
Doofe Idee.
Um 06:45 Uhr war ich schonmal schweissgebadet und Schnitzel schnaufte mit mir um die Wette. Ein herrlicher Hund. Da wo der große Mann ist, ist alles gut, also mitlaufen. Die Hundeleine hing um meinen Hals und Schnitzel an meinen Fersen. Alleine mit Schnitzel auf unbekannten Gebiet und er ist so herrlich folgsam.
Da wir auf der Ost Seite am Hang standen, sahen wir nicht viel von der Sonne, so fotografierte ich ein wenig die gegenüberliegende Seite. Schnitzel war froh das ich einen Platz zum Knipsen gefunden hatte und legte sich postwendend unter das Stativ. Das war ihm zu früh und zu anstrengend.
Gegen 07:30 Uhr machten wir uns auf den Rückweg. Schnitzel sichtlich happy, fand dann auch eine herrliche Stelle auf der Weide, wo Hund sich wälzen konnte. Mit einem leicht nach Kuh stinkenden, jedoch total glücklichen Hund, ging es zurück zum Ferienhaus.
Erst Hund und dann noch mich geduscht, gab es dann erst einmal Frühstück. Und natürlich von Sascha der Vorwurf: “Warum hast Du nicht nicht geweckt?” Dann ging es auch schon los.
Unser Tagesziel der Nufenenpass. Zuvor machten wir noch halt in Grächen und reservierten einen Tisch für das Abendessen. Der letzte Abend im Wallis, sollte einfach noch mal besonders sein.
Der Nufenenpass ist der höchstgelegene innerschweizer Straßenpass und nach dem Grenzpass Umbrail der zweithöchste der Eidgenossen insgesamt. Die Passhöhe liegt auf 2478 Metern. Im Norden dominieren die Berner Alpen mit dem Finsteraarhorn das Panorama, in Richtung Süden fasziniert der Griesgletscher.
Der gesamte Pass ist nur wenig erschlossen und präsentiert sich Besuchern in nahezu urspünglichem Zustand. Erst Mitte der 1960er Jahre gebaut bildet die Straße mit bis zu 13 Prozent Steigung die einzige Direktverbindung der Kantone Wallis und Tessin. Seine Höhenlage lässt aber lediglich vier bis maximal fünf Monate Befahrbarkeit zu.
Auch am sechsten Tag machte uns drei alten Säcke die Höhe noch zu schaffen. Wir beschränkten es auf kleine Spaziergänge, denn Wanderungen hätten wir in der Höhe auf keinem Fall einfach so geschafft. Wir machten ein paar schöne Fotos und unser Rudelfoto mit Selbstauslöser.
Das Wetter war, obwohl es nicht so wirkte, recht stabil. Frisch, jedoch nicht kalt.
Da es Mittag bei unserer Ankunft war, machten wir nach einem Rundgang noch eine Kaffeepause, mit einem Snack, im Restaurant.
Dann ging es auch schon wieder zurück in Richtung Sankt Niklaus. Auf dem Rückweg machten wir Halt an einer Hängebrücke an der Nufenenenstraße, die wir auf der Hinfahrt bereits gesehen hatten. Einfach ein kurzer Fotostopp.
Als nächsten Halt hatten wir die Hängebrücke Fürgangen-Mühlebach vorgesehen. Auch diese Hängebrücke hatten wir auf der Fahrt zum Nufenenpass entdeckt.
Schnitzel, bereits Hängebrücken erfahren, lief ganz entspannt mit Sascha die 240m lange Brücke über das Tal.
Auf der anderen Seite angekommen, machten wir Halt im Café Amy’s Schafstube. Anstelle von Kuchen genossen wir eine Wurst- und Käseplatte. Super leckere Dinge aus der Region, mit einem herzlichen Service.
Es ging wieder zurück zum Ferienhaus. Am frühen Abend angekommen ruhten wir uns aus und packten schon mal ein paar Sachen. Dann ging es mit Schnitzel zum Restaurant Bärgji-Alp in Grächen. Ein leckerer Apero, ein Käsefondue nach altem Familien Rezept und ein geniales Eis zum Nachtisch mit erstklassigen Service und einen herrlichen Wein aus dem Wallis, waren der krönende Abschluss des Abends und der erste Teil unseres Urlaubes ging damit zu Ende.
Und Schnitzel? Schnitzel überraschte die Gäste als wir gingen. Keiner hatte mitbekommen, das wir einen Hund dabei hatten. So herrlich entspannt lag Schnitzel unter unserem Tisch.
Ein herrlicher Abschluss in meinem geliebten Wallis.