Fotokurs mit Fotowalk
Kurz vor meinem Geburtstag sah ich von Foto Leistenschneider auf Facebook die Veranstaltung Skyline Fotografie in Frankfurt am Main mit dem Fotografen Bastian Werner.
Ich war erst ein bisschen unsicher, ob es überhaupt richtige für mich ist und sich die Tour nach Frankfurt lohnt. Das richtige Equipment habe ich und bisschen Ahnung, vom fotografieren, habe ich auch. Das Thema Filter in der Kursbeschreibung verunsicherte mich, da ich generell ohne Filter fotografiere und mich mit der Thematik noch nicht so richtig auseinander gesetzt habe.
Ich meldete mich an und schaute einfach mal, ob ich überhaupt einen Platz, bei maximal 12 Teilnehmer, erhalte.
Die Kursbeschreibung:
Bastian Werner nimmt uns mit auf eine spannende Foto-Tour und zeigt uns, wie mithilfe von gutem Timing, Langzeitbelichtung, Filtern, Stativ, passenden Objektiven und anderen Hilfsmitteln faszinierende Aufnahmen der Frankfurter Skyline gelingen.
Wir beginnen mit der Skyline Tour durch Frankfurt auf dem Main Tower kurz vor Sonnenuntergang. Im tiefen Gegenlicht entstehen die ersten außergewöhnlichen Bilder im hohen Kontrast der sich langsam verabschiedenden Sonne.
Bastian Werner zeigt uns, wie wir in dieser extremen Lichtsituation zum perfekten Bild gelangen. Dabei kommt sowohl das Ultraweitwinkel als auch das Teleobjektiv zum Einsatz, diverse Grau- oder Grauverlaufsfilter und auch der Polarisationsfilter sind unentbehrliche Hilfsmittel dabei.
Das goldene Licht der sinkenden Sonne weicht nun der berühmten Blauen Stunde. Die starken Kontraste des vollen Tageslichts wechseln zu einer besonders ruhigen und ausgewogenen Lichtstimmung, unsere Bilder strahlen Erhabenheit in der ausgeglichenen Belichtung aus, das Funkeln der Lichter setzt dezent ein. Wie wir diese Stimmung einfangen zeigt uns Herr Werner.
Die Zeit verrinnt, das Blau weicht dem noblen Samtschwarz der Nacht, Mainhattan zieht das edle Schwarze an und legt das Brillantcollier auf. Die ganze Palette der Langzeitbelichtungsmethoden kommen nun zum Einsatz, Modus M ist die Wahl der Stunde und Bastian Werner vermittelt uns, wie wir alle Motivvariationen zur Perfektion bringen können, Perspektiven, Reflexionen, Lichtspuren, Korrespondenz von Stein, Metall, Glas und Wasser.
Das erwartet euch:
– Anspruchsvolle Architektur und Landschaft
– Komplexe Lichtsituationen
– Langzeitbelichtungen
– Einsatz manueller Funktionen der Kamera
– Filterfotografie mit Pol- Grau- und Grauverlaufsfilter
– Available Light Fotografie
Ablauf der Fototour:
Bastian Werner erwartet uns am Euro-Tower, Kaiserstraße 29, direkt am €-Denkmal.
Das notwendige theoretische Rüstzeug für einen erfolgreichen Abend bekommen wir hier von ihm vermittelt.
Anschließend begeben wir uns hinauf auf den Maintower, von dort wird die Skyline im Sonnenuntergang und zum Beginn der Blauen Stunde fotografiert.
Weiter geht es zu den Hauptstraßen zwischen den Hochhäusern um dort interessante Lichtspuren der Autos und Reflexionen der Lichter zwischen den Glasfassaden zu fotografieren. Der Rundgang führt weiter ans Mainufer und seine schönen Brücken. Hier fangen wir die interessantesten Reflexionen der Skyline im Wasser mit der Kamera ein.
Zum Ende gelangen wir wieder am großen €-Denkmal an.
Bringt bitte mit:
– System/- oder Spiegelreflexkamera
– Tele- und Weitwinkelobjektiv, wenn vorhanden
– 1, besser 2 geladene Akkus
– Speicherkarten
– Fern/Kabelauslöser und Stativ
– Falls vorhanden: Pol-Grau/Grauverlaufsfilter
– Etwas Verpflegung und Getränke, was ihr für den Abend benötigt.
– Freude am Fotografieren
– dem Wetter angepasste Kleidung
Meine Anreise
Ich bekam einen der letzten Plätze, denn ein Freund von mir wollte sich am gleichen Tag anmelden und da war schon alles ausgebucht.
So fuhr ich am Gründonnerstag nach Frankfurt am Main und war gespannt auf das, was da auf mich zu kommen würde. Auf meinem Weg zum Hotel legte ich einen Zwischenstop am Mainufer ein. Direkt gegenüber vom Frankfurter Ruder-Club 1884 e.V.
Ich erschreckte das schwimmende Federvieh und machte mein erstes Foto im Bezug auf Skyline und Hochhaus.
Danach fuhr ich zum Hotel, checkte ein, fuhr noch tanken und in die Innenstadt, um noch etwas zu essen. Ich kurzer Zwischenstop im Walden wurde es, nach kurzer Suche. Nach meinem Abendessen marschierte ich in Richtung €-Denkmal zum Eurotower.
Auf dem Weg dorthin fing ich noch ein bisschen was ein, was mich interessierte.
An derEuro-Skulptur war ich überpünktlich und konnte schauen, wer da alles so dazu kommt. Eine Dame mit analoger Kamera irritierte mich, jedoch wollte sie tatsächlich teilnehmen. Sie hatte den Kurs Geschenkt bekommen. Der Eine oder Andere war recht schnell an seinem Stativ zu erkennen.
Leider gab es in dem Bereich auch weniger schönes aufeinandertreffen. Nach nicht mal fünf Minuten wollten mir zwei Gestalten Drogen in allen Varianten verkaufen. Ja, genau so hatte ich Frankfurt in diesem Gebiet in Erinnerung. Es hat sich also nichts geändert.
Der Fotokurs
Gegen 18:45 Uhr waren dann fast alle zusammen, Bastian Werner stellte sich vor und sammelte den Rest ein. Da es doch recht turbulent am € zuging, wechselten wir den Standort und gingen durch die Gallusanlage, über die Kaiserstraße hinweg.
Erste Aufgabe, Stativ aufbauen, Kamera auf das Stativ und alle eventuell vorhandene Filer abschrauben.
Die Nachteile von Filtern sind mir bekannt, ich verwende nur UV Filter um die Linsen zu schützen. Oft stören dabei Reflexionen auf der Linse.
Bastian ist der Ansicht, dass man dies nicht wirklich braucht. Okay, ich würde am Sandstrand und bei Regen zum Beispiel widersprechen. Bestes Wetter und Sonnenschein, da konnte ich ohne Filter leben. Apropos Filter. Nein, bei diesem Fotokurs wurden überhaupt keine Filter verwendet. Somit habe ich nun auch weiterhin keinerlei Erfahrung mit Graufiltern., etc. Nicht schlimm, ich kann damit leben.
Die anderen Teilnehmer hatten dann schon mal ein wenig mehr Probleme mit den Einstellungen ihrer Kamera. Wo findet man was im Menüpunkt? Wo stellt man das ein oder aus? Und so weiter.
Die Wenigsten hatten Digitale Spiegelreflex Kameras dabei. Viele Systemkameras und Spiegellose, von denen ich am wenigstens Ahnung habe. Dazu eine Canon Bridge und eine DSRL. Nikon hatte ich gerade mal noch eine weitere, etwas kleinere, gesehen.
Bastian erklärte uns den Sinn eines Histogramm und ließ uns verschiedene Bilder machen um das Histogramm zu verstehen. Ich will das nicht weiter ausführen, eine gute kurze Erklärung gibt es hier, für die, die es interessiert.
Nach der Theorie sollte es nun praktischer werden. Stative einpacken und Abmarsch. Es ging zum Maintower hinauf in die 56.Etage.
Kurze Instruktion mit einigen Tipps und schon konnte es los gehen. Die Sonne war gerade im Begriff unterzugehen und die Aussicht war einfach grandios.
Obwohl recht viel los war, konnte man fast ungestört mit seinem Stativ am Geländer stehen und ohne Sichtbehinderung seine Aufnahmen machen. Als alter Frankfurter Bürger war das für mich, rein emotional, schon eine grandiose Sache. Als ich noch in Frankfurt wohnte war ich auf dem einen oder anderen Hochhaus. Aber so intensiv und mit Zeit zum fotografieren, eher selten.
Es war einfach schön. Das Wetter spielte mit und irgendwie war ein ein gigantischer Moment. als die Sonne verschwand. Jeder der Teilnehmer fotografierte für sich und es gab recht wenig Austausch. Bastian flitzte immer wieder von einem zum anderen. Mit einer der wenigen Frauen in der Runde, es gab zwei, kam ich ins Gespräch und wir tauschten uns etwas aus. Allerdings mehr über die Spots auf dieser Welt, als zum fotografieren. Es war sehr angenehm, denn nur auf technische Gespräche hatte ich auch keine Lust.
Dann war es auch schon 21:00 Uhr und wir mussten die Aussichtsplattform verlassen.
Wir gingen noch einmal in Richtung €-Skulptur zum Willy-Brandt-Platz. Dort auf den Fußgänger Inseln sollten wir ein paar Nachtbilder einfangen. Das gelang auch recht gut.
Es ging weiter über die Untermainbrücke zum Schaumainkai ans Mainufer. Wir fielen nun richtig auf. Wenn 14 Leute auf einmal Stative in Reihe aufstellen, werden die umliegenden und herumliegenden Menschen aufmerksam. Einige fragten wer da käme oder was passieren soll. Wir klärten freundlich auf.
Nach ein paar Schüssen ging es weiter zum Eisernen Steg. Dort galt es an drei verschiedenen Punkten noch einmal Fotos zu machen.
Und schon war der Fotokurs fast zu Ende. Es ging wieder zurück. Pünktlich um 23:00 Uhr waren die Meisten wieder am Willy-Brand-Platz und der Kurs zu Ende. Einige hatte sich am Eisernen Steg schon ausgeklingt.
Ich ging zurück zum Goethe Platz, dort parkte mein Auto. Machte noch zwei Fotos und wollte in Richtung Hotel fahren.
Auf dem Weg dorthin fiel mir ein Gebäude ein, was ich noch nie Nachts fotografiert hatte. So machte ich noch schnell einen Zwischenstop an der Alten Oper. Quasi mein Bonus für den Abend.
Der Fotokurs an sich war für mich inspirierend und gab mir ein wenig Unterstützung in der Technik. Bastian Werner war freundlich, kompetent und konnte gut erklären. Die Teilnehmer, soweit es Kontakt gab, waren alle in Ordnung.
Ich habe bei dem Kurs eine sympathische Frau kennengelernt und wir haben vereinbart, wir gehen noch einmal gemeinsam in Frankfurt fotografieren. Schließlich hatten wir soviel zu erzählen, das man sich einfach noch mal, mindesten zu einem oder zwei Kaffee, treffen muss. Einfach so, weil man sich kennengelernt hat. Sicherlich gibt es noch einiges in Frankfurt zu entdecken, schließlich wohne ich seit zwanzig Jahren nicht mehr dort.
Filter hin oder her, die Zeit war zu knapp, um das Thema Fotografieren mit Filter, auch noch aufzunehmen. Es passt nicht zu der Kursbeschreibung und das fand ich ein bisschen schade. Wie dem auch sei, sicherlich mache ich mal wieder so einen Kurs mit. Alleine um einfach bisschen Inspiration für einen Fotowalk zu erhalten.
Und sicherlich schnappe ich mir mal zwei oder drei Leute und machen mit Ihnen einen Fotowalk in Frankfurt oder anderswo.
Alle Bilder vo Abend gibt es auch im Fotoalbum oder direkt hier.
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