Mal bisschen renovieren

Seit geraumer Zeit dachten wir darüber nach, wie wir unser Schlaf- und Ankleidezimmer verschönern könnten. Die letzten 13 Jahre und auch unser geliebter Hund, hatte doch seine Spuren hinterlassen.

Die erste Idee war, altes Laminat raus und Teppich rein. Dazwischen die Wände streichen. Der Teppich war, trotz Corona, schnell besorgt. Hierzu unser Tipp, Teppichwelt Mönchengladbach. 

Der Teppich lag in der Garage und die Planung zum ausräumen der Räume nahm Formen an.

Abends beim Glas Wein meinte Sascha, er wolle einen Kronleuchter im Schlafzimmer haben. 

Ich so: „Kronleuchter geht nicht, da Deckenhöhe gerade mal 2,25 m.“ Teppich und Farbe an die Wände, ist schon mal Arbeit genug.

Die Flasche Wein war irgendwann mal leer. Okay, kleiner Kronleuchter geht. Wir müssten „nur“ das Kaltdach in ein Warmdach umwandeln. Der Teppich ist eh viel zu gut, um ihn in das schlecht isolierte Dachgeschoß zu verlegen.

Zugegeben, nun hatten wir ein Projekt für das Jahr 2020. Verreisen im großen Stil war eh nicht mehr plan- oder denkbar. Warum nicht mal wieder Geld im Haus versenken?

Das wir insgesamt 150 Tage Spaß haben werden, war nicht geplant. Wir wollten so Ende Juli fertig sein. Aber erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. In einem Haus findet man immer wieder neue Herausforderungen. 

Im Mai ging es los. Alles raus aus den rund 60 m² Schlaf- und Ankleidezimmer. Der Gipskarton war schneller unten, als man gucken konnte. Für die Tapete zu entfernen hätten wir länger gebraucht. Problem war nur den ganzen Abfall zu beseitigen. Das Treppenhaus hatten wir erst vor einigen Monaten verschönert und außerdem wollten wir nicht den ganzen Staub im Haus haben.

Ankleidezimmer


Ankleidezimmer


Schlafzimmer

Zu den Containern besorgte ich eine Arbeitsbühne. Damit ging alles sehr zügig durch das Fenster nach unten. Kräfte schonend und an den heißen Tagen angenehmer als zigmal in den zweiten Stock zu laufen.

Erwartet hatten wir Glaswolle. Die gab es auch in Massen. Jedoch so komisch verbaut, dass sie keinen Sinn machte. Rund um die Dachfenster keine Isolierung. An den Rändern Kältebrücken vom allerfeinsten. Erstes Fazit, es kann alles nur besser werden. Dazu muss man sagen, an kalten Wintertagen war es oft recht frisch im Schlafzimmer und im Sommer brütend heiß. 

Schlafzimmer


Schlafzimmer


Schlafzimmer


Schlafzimmer


Draußen


Bei der Arbeit


Schlafzimmer


Ankleidezimmer


Ankleidezimmer


Ankleidezimmer


Ankleidezimmer


Schlafzimmer

Trotz allem holten wir rund 10 m³ Glas- und Dämmwolle aus dem Dach.  

Eine der größten Überraschungen war ein Wespennest auf der Südseite. Das erklärte die Geräusche vor einigen Jahren unter dem Dach. Saschas Begeisterung fand keine Grenzen. 

Das Fenster in der Wand zwischen Schlaf- und Ankleidezimmer war dagegen nichts besonderes. Die Dachstuhlkonstruktion im Schlafzimmer gefiel uns im ersten Moment nicht ganz und so sahen wir schon mal vor einen Zimmermann zu befragen.

Die meisten Überraschungen gab es im Ankleidezimmer. Der Drempel oder auch Kniestockausbau, stammte aus zwei Epochen. Eine Seite komplett in Holz mit Gipskarton und die andere Seite zum Teil mit „Sauerkrautplatten“. Und dann stand da noch so eine Wand herum. Zu tragen hatte die eigentlich nichts. Die gesamte Konstruktion hatte eine übermäßige Raumteilung als Ergebnis. Mehr nicht. Also weg damit. 

Da gab es dann auch tatsächlich mal einen Arbeitsunfall. Sascha wurde von einem ungesicherten Vierkant am Kopf erwischt. Wir machten das volle Programm durch. Erste Hilfe, Erstversorgung ab ins Krankenhaus. Da gab es noch etwas gegen Tetanus und schon ging es wieder nach Hause.

Um den Dachstuhl mal prüfen zu lassen, holten wir uns einen Zimmermann ins Haus. Das war dann auch der einzige Handwerker, der Zeit für uns hatte. Alles andere erledigten wir selbst.

Ankleidezimmer


Ankleidezimmer


Schlafzimmer


Schlafzimmer


Schlafzimmer


Schlafzimmer

Schnell war klar was kann, was sein muss und was fort kann. Gerade im Altbau bekamen wir die Bestätigung das ein Großteil der Holzkonstruktion nur für den ursprünglichen Innenausbau war.

So hatten wir zum Schluss beide Räume komplett entkernt. Ausblick auf den nackten Boden und die Dachziegel. 

Sorgen machte die Unterspannfolie im Neubau. Die war löchrig und rissig. Wir fanden dazu eine gute Lösung, ohne das ganze Dach abzudecken und befestigten eine Unterspannplane unter den Dachziegeln mit Hilfe von rund 90m Dachlatten. 

Schlafzimmer


Ankleidezimmer


Schlafzimmer


Ankleidezimmer


Ankleidezimmer


Ankleidezimmer

Letztes Jahr hatten wir schon die undichten Dachfenster im Ankleidezimmer ausgetauscht. Nun kamen noch zwei neue ins Schlafzimmer hinein. Aus dem einen kleinen Fenster in Richtung Süden, wurde ein schönes großes Dachfenster. Des war auch nötig, da wir die Satellitenschüssel versetzten mussten. Nun kommt man vom Fenster an die SAT Anlage ohne Kletteraktionen über das Dach.  

Im Ankleidezimmer entdeckten wir auch noch einen kapitalen Wasserschaden am Dach. Der Grund, warum wir im Esszimmer, eine Etage tiefer, einen dunklen Fleck hatten. Und wir dachten der käme vom Raclette. 

Die die undichte Stelle am Dach war schnell behoben. Die Holzbalken wurden gesäubert und verstärkt. Viel mehr machen konnte man sonst nicht, ohne die ganze Boden/Deckenkonstruktion rauszureißen. Was jedoch auch nicht erforderlich war. 

Das Haus ist im Kern über 130 Jahre alt, da bekommt man keinen Neubaustandard hin. 

Im Juni konnten wir dann endlich mit der Isolierung beginnen. Ende Juni kam dann auch schon das neue Ständerwerk hinein. Dies hielt uns lange auf, denn rechte Winkel fand man im Haus nicht. 

Im Juli kam dann endlich der erste Gipskarton an Decke und Wände. Es war schon absehbar, dass es mit Ende Juli fertigwerden nichts wird.

Ankleidezimmer


Ankleidezimmer


Schlafzimmer


Ankleidezimmer


Schlafzimmer


Ankleidezimmer


Schlafzimmer


Schlafzimmer


Schlafzimmer


Ankleidezimmer


Ankleidezimmer


Ankleidezimmer

Schließlich waren auch noch unsere Jobs in dem ganzen Corona Wahnsinn zu erledigen. Fast jede freie Minute verbrachten wir in unserer Baustelle. Die nach der Isolierung auch schon nicht mehr ganz so heiß war.

Ende August war ein Großteil der Gipskartonplatten verarbeitet und verspachtelt. Der Schlafzimmerboden wurde von der Betonplatte ganz neu aufgebaut und isoliert.

Anfang Oktober kamen dann vier neue Drempel in die Räume. Im Schlafzimmer recht klein und im Ankeidezimmer als Schrankersatz. Vorteil für uns, im Ankleidezimmer hat nun jeder 3,50 m Kleiderstangen für Hemden und Jacken. Das bekommt man mit Schränken auf so kleinem Raum sonst nicht hin. Alle Drempel sind zudem beleuchtet. Denn die dunklen „Löcher“ hatten mich schon immer genervt. 

Im Oktober wurde fleißig Maler-Vlies an die Wände gebracht und beide Räume gestrichen. Eine neue Tür zum Ankleidezimmer war dann doch schneller drin als erwartet, so das wir in nächste Zeit noch weitere Türen im Haus austauschen werden. 

Ankleidezimmer


Schlafzimmer


Schlafzimmer


Schlafzimmer


Schlafzimmer


Schlafzimmer


Schlafzimmer


Ankleidezimmer


Schlafzimmer


Schlafzimmer


Ankleidezimmer


Schlafzimmer


Schlafzimmer


Ankleidezimmer


Ankleidezimmer

Anfang November war es dann soweit. Der im April gekaufte Teppichboden landete im Schlaf- und Ankleidezimmer. Auf einen Kronleuchter hatten wir keinen Bock mehr, doch wir fanden die richtige Beleuchtung für das Schlafzimmer.

Nachdem Teppich, Lampen, Fernseher und alle Schränke in den Zimmern waren, ging es ans einräumen. 

Schlafzimmer


Ankleidezimmer


Schlafzimmer

Am 11.11.2020 brachten wir unser Bett ins Schlafzimmer und begannen den Raum zu verschönern. In unserer Ruheoase wollten wir generell ein paar besondere Bilder haben. Diesen Wunsch haben wir nun umgesetzt.

Den Anfang machte eine Kalligrafie von „IamRushdog“ Adam Zimmermann. „Caring & Binding“  so der Titel und die Worte auf diesem Bild, die tief mit uns verbunden sind.

Als zweites ein Bild von David Strauzz mit dem Namen „Bety“. Beide Bilder haben wir aus Prag mitgebracht, nachdem wir die beiden Künstler bereits 2019 kennenlernen durften.  

Als drittes Bild, jedoch mit Sicherheit nicht das letzte Bild in den Räumen, eine Arbeit von Anna Link aus Mönchengladbach mit dem Titel „Vanitas No.10“.

Zum guten Schluss kam noch ein kleiner Counter in die Mitte des Ankleidezimmers, um uns das Zusammenlegen der Wäsche zu erleichtern. 

Schlafzimmer


Ankleidezimmer


Schlafzimmer


Schlafzimmer


Ankleidezimmer

Rundum zufrieden sind wir nun mit unseren zwei neuen Räumen. Die Isolierung und Dämmung hat sich sehr schnell bemerkbar gemacht. Nicht nur Kälte und Hitze bleiben draußen, sondern auch Straßenlärm. Sicherlich werden wir dies auch an unseren Heizkosten bemerken.

Es waren harte Monate, mit sehr viel Arbeit. Die Kosten waren auch nicht ohne, doch es hat sich für uns gelohnt.

Sicherlich hätte man alles schneller machen können. Doch dieses Jahr hat uns nichts gehetzt und wir sind zufrieden mit unserem Werk.

Alle Bilder der Baustelle gibt es im Fotoalbum.