Einleitung
Um zu klären, in welche Stadt wir da eigentlich reisen, schaute ich bei Wikipedia vorbei. Folgende Punkte habe ich mir dabei gemerkt.
Prag (tschechisch Praha) ist die Hauptstadt und zugleich bevölkerungsreichste Stadt der Tschechischen Republik. Mit über 1,3 Millionen Einwohnern belegt Prag den fünfzehnten Rang der größten Städte der Europäischen Union. Die Hauptstadt Prag ist eine der 14 Regionen Tschechiens und eine der reichsten Regionen Europas.
Lage
Prag liegt zentral im westlichen Tschechien an der Moldau, rund 40 Kilometer vor deren Einmündung in die Elbe in Mělník. Die Entfernung zu den äußersten Grenzpunkten beträgt nach Norden rund 110 Kilometer, nach Westen und Süden je rund 170, nach Osten rund 320 (zur alten böhmischen Ostgrenze rund 170; jeweils Luftlinie).
Klima
Prags mildes Klima wird sowohl von atlantischer als auch kontinentaler Seite beeinflusst. Die mittlere Jahrestemperatur liegt um die 8 °C, Minuswerte im Winter erreichten zuletzt (2006) bis zu −17 °C, Pluswerte im Sommer bis zu 35 °C. Der meiste Niederschlag fällt im Sommerhalbjahr (Mai: 77 mm), das Winterhalbjahr ist verhältnismäßig trocken (Oktober bis März: 23 bis 32 mm).
Quelle: wikipedia.de
Wieso und warum
Wer mir hier, über Facebook oder meinem Swatch Blog folgt, weiß das wir hin und wieder mit Swatch unterwegs sind. Dies führt zwangsläufig auch zu internationalen Freundschaften im Laufe der Jahre. Vor einiger Zeit lernten wir bei diversen Swatch Events unsere Chantal kennen. Wie das nun mal so ist, wenn man sich sympathisch ist und irgendwie mag, werden Einladungen ausgesprochen.
Die letzten Jahre hatten keine Zeit oder es passte einfach nicht. Dieses Jahr sagten wir dann, okay, ein Wochenende ist nun für Chantal und ihren Mann reserviert. Beide wohnen seit diesem Jahr in Prag, also Flüge gebucht und hingereist.
Die Anreise war recht geschmeidig. Flughafen Düsseldorf, Sicherheitskontrollen und ein Flug mit Eurowings, waren unspannend und unaufgeregt. Außer die zwanzig Minuten Verspätung vor dem Start, aber die regte mich nicht auf. Okay, da gab es dann auch noch meine eigene Blödheit, die für Spannungen sorgte.
Willkommen in Prag
Der Rest lief einfach zu glatt. Nach dem Flug, gab es eine einfache Landung. Kaum standen wir am Gepäckband, kam unser Koffer. Ausgang war auch schnell gefunden und schon hatten wir auch unsere Bus- und Metrotickets gekauft. Erste Lektion, die Automaten in Ungarn sprechend Deutsch und Englisch.
Da wollte ich mir gepflegt mein Ticket in die Brieftasche packen. Doch die Brieftasche war nicht in der Jacke, wo sie hingehörte.
Bullshit! Die Brieftasche lag noch in der Ablage der Rückenlehne, von meinem Vordermann, im Flugzeug.
Ganz klar, schuld ist die Fluglinie. Damals war alles inklusive und heute muss man Kaffee und Gedöns extra bezahlen. Cash oder mit Kreditkarte. Natürlich nicht kontaktlos, denn dass wäre mit meiner SwatchPay! zu einfach gewesen.
Da ich also für meine Wünsche im Flieger, meine Brieftasche brauchte, hatte ich die aus der Jacke genommen, in die Ablage ab Vordersitz reingepackt und beim Aussteigen gepflegt vergessen. An meine AirPods hatte ich jedoch gedacht, weil die so klein sind.
Nun war es in Prag garnicht mehr so kühl und die erste Panik verschwand mit diversen rationellen Gedanken. Der Herzschlag beruhigte sich und das Adrenalin brachte mich dennoch in Wallung.
Sascha war nur geringfügig genervt. Btw. bei unserem Flug nach Palma hatte er sein iPad im Flieger liegen lassen.
Zurück in das Terminal, kurz bei der Information gefragt, in Höhe Gepäckband eins wurde ich reingelassen und durfte dann wieder zu Gepäckband vierundzwanzig flitzen. Alles ganz entspannt. Beim Aufräumen hatte man meine Brieftasche bereits gefunden und sie war auf dem Weg zum Lost & Found Schalter.
Nach fünfundzwanzig Minuten brachte mir ein junger und freundlicher Flughafenmitarbeiter meine Brieftasche. Er fragte nach meinem Namen und meinte der Geldbetrag in Höhe von 250,00 € sei in der Brieftasche. Ich zählte nach und es stimmte. Er wußte mehr als ich. 🙂
Noch schnell Papierkram erledigt und schon ging es zum Bus. Mit dem Bus fuhren wir für umgerechnet 3,14 € schon mal bis zur Metro und dann mit der Metro in die Altstadt.
Damit wir nicht verloren gingen und ich noch mehr Blödsinn machen konnte, holte uns unsere Gastgeberin an der Bushaltestelle bereits ab und fuhr mit uns zusammen in der Metro.
Es war dann auch schon dunkel, als wir im Apartment in der Nähe der Moldau ankamen. Nach dem unser Gepäck weggeräumt war und wir auf unser Wochenende angestoßen hatten, ging es zum Abendessen. Vorher schon mal die ersten Schritte über die legendäre Karlsbrücke. Immerhin, die älteste Steinbrücke in Europa.
Schon war der erste Tag quasi in Prag auch schon herum. Naja, nicht ganz. Wir saßen bis spät in der Nacht und klönten bei dem einen oder anderen Gläschen Wein.
Samstag in Prag
So richtig geplant hatten wir für Samstag nichts, denn für eine neue Stadt bevorzugen wir es, einfach spontan etwas zu unternehmen, je nachdem wie das Wetter ist. Unsere Gastgeberin, Chantal, hatte genügend Ideen im Kopf, die auch mehr als ein Wochenende ausgereicht hätten.
So gingen wir erst einmal über die Karlsbrücke in Richtung Burg. Leichter Nieselregen luden dabei weniger zum Verweilen und Fotografieren ein. Die meisten Touristen laufen die 121 Stunden in Richtung Burg über die Treppe nach oben. Wir gingen durch ein paar Seitenstraßen und kamen dabei nicht ganz atemlos relativ weit oben an. Nun nutzten wir die Treppen nach unten, um weiter durch die Prager Kleinseite zu spazieren.
Die Prager Kleinseite mit dem Kleinseitner Ring ist ein Stadtteil der tschechischen Hauptstadt Prag. Sie bildete von 1257 bis 1784 eine rechtlich eigenständige Stadt unterhalb der Prager Burg mit einem von der Prager Altstadt deutlich abweichenden Charakter.
Wir sahen eine Historische Straßenbahn und als Kontrast gleich eine Moderne. Wir spazierten über die Mánes-Brücke. Die nach dem tschechischen Maler Josef Mánes benannte Brücke wurde 1914 fertiggestellt und ist ein Beispiel für die Prager Moderne. Von hier aus kann man sehr gut die Karlsbrücke sehen ohne dabei umgerannt zu werden.
Wir spazierten am Rudolfinum vorbei. Das Rudolfinum ist ein im Stil der Neorenaissance errichtetes Konzert- und Galeriegebäude am rechten Ufer der Moldau in der Prager Altstadt.
Wir kamen am Denkmal auf dem Jan-Palach-Platz vorbei und begaben uns zur Straßenbahn. Ein Tagesticket für umgerechnet 8,00 € ist dabei absolut fair. Wir fuhren ein wenig durch die Stadt.
Nächster Programmpunkt, Kaffeetrinken auf dem Tanzenden Haus. Das Tanzende Haus (tschechisch Tančící dům) ist der Spitzname eines 1996 verwirklichten Bürogebäudes in der tschechischen Hauptstadt Prag. Die Baupläne lieferte der in Zagreb geborene tschechische Architekt Vlado Milunić in Kooperation mit dem kanadischen Architekten Frank Gehry. Es steht direkt am Ufer der Moldau (Rašínovo nábřeží 80, 120 00 Praha 2) und dient als Hotel- und Bürogebäude.
Frank Gehry? Genau der Frank Gehry, der auch seine Spuren in Düsseldorf hinterlassen hat. Da war ich dieses Jahr auch schon knipsen.
Nach dem Tanzenden Haus ging es zur der 2.780 kg schweren Skulptur mit dem Namen, KING KONG BALLS by DENIS DEFRANCESCO. Herrlich! Eine Nummer kleiner, könnte ich mir direkt in unserem Garten vorstellen. 🙂
Nach den vergoldeten Eiern, ging es mit der Straßenbahn weiter und wir landeten, nach etwas Gedränge auf dem Weihnachtsmarkt, vor dem Altstädter Rathaus mit astronomischer Uhr.
Chantal fand es jedoch unsinnig im Regen, wie die anderen Menschen, zustehen und auf die Bewegungen der Uhr zu warten. Wir gingen in das Museum der Illusionen. Eine tolle Ausstellung in der man fotografieren durfte und manches erst durch die Kamera richtig sah. Wenn es hier ein Richtung oder falsch überhaupt gibt. Pünktlich zur vollen Stunde schauten wir uns das Spektakel von der Rathausuhr an und anschließend den Rest der Ausstellung.
Weiter ging es zum Kaufhaus Kotva. Bevor wir hineingingen, schauten wir uns von aus eine Kalligrafie von iamrushdog, Adam Zimmermann, an. Dieses Wandgemälde hat er in sieben Stunden, erst im September 2019, erstellt. Es hat eine Größe von ca. 10 x 3 m. Phantastisch.
Direkt um die Ecke gab es dann ein weiteres Wandbild zusehen, gesprüht mit einer einmaligen Technik. Das Portrait seiner Schwester, verewigte David Strauzz mit einer Größe von 3,5 x 5 m, ebenfalls in rund sieben Stunden, an der Wand vom Kaufhaus Kotva.
Schon spannend, wenn man sich einfach mal mit diversen Wandbildern auseinandersetzt.
Zeit für ein Mittagessen. Zwischendurch regnete es in strömen und so kam ein warmes Restaurant sowie ein kühles Bier gerade recht. Kurz bevor das Essen kam riss der Himmel auf und wir flitzten auf die Dachterrasse. Wenigstens ein paar Bilder mit Sonne sollten in den Kasten. Der Blick in Richtung St. Johannes Basilika & Teynkirche, einfach herrlich.
Die zweite Tageshälfte in Prag
Nachdem Mittagessen spazierten wir noch ein bisschen durch die Altstadt und nahmen dabei einige Sehenswürdigkeiten mit.
Dabei gab es auch immer wieder etwas Kunst, wie zum Beispiel „Metalmorphosis” von David Černý zusehen.
Wir flitzten weiter durch die Stadt und Chantal betonte das wir ihren Bruder bei der Arbeit in einem Hostel noch schnell besuchen müssten. Only two seconds.
Im Hostel angekommen, begriff nun auch ich, dass sich da ein Kreis schloss. Im ersten Stock war David Strauzz dabei ein Bild auf eine Wand zu bringen. Steht man davor, sieht es einfach bunt aus. Schaut man durch eine Kamera, erkennt man ein Gesicht. Je nachdem, wie man sich auf das Bild zu bewegt, verändert es sich, in der Ansicht. Klasse Arbeit.
Ganz nebenbei lernten wir David Strauzz kennen. Einfach ein sympathischer Mensch, der uns bisschen von seiner Arbeit erzählte.
Eine Etage höher war Adam Zimmermann (iamrushdog) mit einer Kaligraphie beschäftigt. Beide Künstler arbeiteten also für das Hostel im Hostel. Adam, einfach sympathisch, wenn auch ein bisschen schüchtern und sichtlich überrascht, wenn man sich für seine Arbeit interessierte.
Es war schon später Nachmittag und wir wollten zurück ins Apartment, um uns für den Abend chic zu machen. Kurzer Abschied von den Künstlern, mit einer Verabredung am frühen Abend mit David.
Rechtzeitig zum Sonnenuntergang stand ich wieder an der Moldau und konnte ein bisschen die Stimmung einfangen.
Wir ruhten uns aus, machten uns frisch und schon ging es zur Metro. Wir trafen David und fuhren mit der Metro nach Prag 9 in seine Werkstatt. Wir sahen etwas anderes von Prag und Prag bei Nacht. Dazu lernten wir David näher kennen und konnten einige seiner Arbeiten anschauen.
Im Anschluss wurde ein Uber bestellt und wir fuhren zum Fernsehturm. Etwas schwerer in der Nacht zu sehen, jedoch auch am Fernsehturm gibt es Kunst. Die Babies von David Černý krabbeln den 216 m hohen Turm hoch.
Wir hatten eine Tischreservierung zu Abendessen in 66 m Höhe. Der Abend war recht schön, jedoch ließ der Hauptgang etwas zu wünschen übrig. Service und Wein waren gut und wir kamen erst spät in der Nacht wieder im Apartment an.
Damit endet nun der Bericht von unseren ersten 30 Stunden in Prag.
Alle Bilder vom Samstag in Prag gibt es im Fotoalbum.
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